Das Kompetenzzentrum Öffentliche Informationstechnologie (ÖFIT) am Fraunhofer-Institut FOKUS untersucht seit 2017 im zweijährlich erscheinenden Deutschland-Index der Digitalisierung die Frage: »Wie digital ist Deutschland? Wie steht es aktuell um die Digitalisierung in Deutschland auf Ebene der Bundesländer?« Am 6. Mai erscheint der Deutschland-Index der Digitalisierung zum dritten Mal.
Durch die Analyse einer Vielzahl von Indikatoren machen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von ÖFIT die Entwicklung der Digitalisierung begreifbar und zeigen dabei regionale Aspekte in den 16 Ländern auf. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in diesem Jahr auf dem Stand der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) in den Kommunen. Aus diesem Grund wurde die regelmäßige Erhebung des Angebots von gut 300 ausgewählten kommunalen Webportalen um zusätzliche Aspekte erweitert. Eine regional repräsentative Bevölkerungsumfrage mit mehr als 5.500 Befragten ergänzt die Angebotsseite um die Nachfrageseite digitaler Dienstleistungen. So zeigt sich im Index ein Gesamtbild der Nachfrage nach digitalen Verwaltungsleistungen und kommunalen Angeboten.
Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik: »Ich freue mich, dass immer mehr Menschen die digitale Verwaltung nutzen und die Angebote gut bewerten. Das Potenzial ist aber noch viel größer. Unser gemeinsames Ziel ist, dass die Menschen in allen 11.000 Kommunen in Deutschland einen vollwertigen Zugang zur digitalen Verwaltungswelt bekommen. Daran arbeiten wir im Bund gemeinsam mit den Ländern und Kommunen auf Hochtouren.«
Digitalisierung in Deutschland – das Zeitfenster nutzen
Darstellung und Analyse im Deutschland-Index der Digitalisierung orientieren sich eng am bewährten Vorgehen: Ein hoher Indexwert steht für eine weit fortgeschrittene Digitalisierung in den untersuchten fünf Themenfeldern: (1) Infrastruktur, (2) die Nutzung digitaler Möglichkeiten im Alltag, (3) Wirtschaft und Forschung, (4) Bürgerservices und (5) digitale Kommunen. Der Index ist nicht als Benchmark gedacht, sondern soll bei der Analyse unterstützen, regionale Stärken und Schwächen zu identifizieren und Handlungsbedarfe aufzuzeigen. So eröffnet diese Betrachtungsweise neue Perspektiven auf die Digitalisierung und ihre erleb- und gestaltbaren Elemente.
Prof. Dr. Peter Parycek, Leiter des Kompetenzzentrums ÖFIT, betont: »Der Deutschland-Index der Digitalisierung erreicht 2021 einen Wert von 70,2 Punkten und fällt damit höher aus als 2019 mit 68,3 Punkten. Damit setzt sich auch jenseits kurzfristiger Corona-Effekte der langfristige Trend fort, der schon zwischen 2017 und 2019 zu beobachten war: Deutschland wird immer digitaler.« Das Zeitfenster für die Ausweitung des digitalen Verwaltungsangebots ist günstig. In den Indexwerten zeigt sich: Eine digital affine Bevölkerung weiß digitale Services sehr zu schätzen.
Im Rahmen einer Online-Konferenz wird der Deutschland-Index der Digitalisierung am 6. Mai gemeinsam vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und vom Kompetenzzentrum Öffentliche IT am Fraunhofer-Institut FOKUS vorgestellt. Der Deutschland-Index der Digitalisierung steht auf der Webseite des Kompetenzzentrums Öffentliche IT zum Download zur Verfügung. Zusätzlich ist der Index über ein interaktives Onlinewerkzeug auf der ÖFIT-Webseite intuitiv erlebbar. Die Index-Werte lassen sich online mit den Indizes der Vorjahre vergleichen.
Das Kompetenzzentrum ÖFIT versteht sich als Ansprechpartner und Denkfabrik für Fragen der öffentlichen IT und untersucht staatliche Gestaltungs- und Regulierungsanforderungen zur Digitalisierung im öffentlichen Raum. Es wird vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat gefördert.
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