Donnerstag , 28 März 2024

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EON: 450 MHz Funknetz zur Steuerung der Energienetze

Stromnetze gehören zur unverzichtbaren kritischen Infrastruktur. Sie müssen bestmöglich geschützt sein und besonders dann funktionieren, wenn Naturkatastrophen oder andere Krisenereignisse die Menschen vor besondere Herausforderungen stellen. Um auch in solchen Fällen in kürzester Zeit dafür zu sorgen, dass der Strom wieder fließt, setzt E.ON jetzt auf das besonders sichere 450 Megahertz (MHz) Funknetz. Dieses Funknetz vernetzt und steuert künftig Ortsnetzstationen und Smart Meter in Häusern auch dann, wenn beispielsweise aufgrund von Stromausfällen herkömmliche Kommunikationsnetzwerke nicht funktionieren sollten. So bleiben wichtige Bestandteile der kritischen Infrastruktur auch bei Katastrophenereignissen weiterhin verbunden.

E.ON hat dafür als erstes Unternehmen einen Rahmenvertrag über den bundesweiten Bezug von Funkdiensten mit dem Funknetzbetreiber des 450 MHz Funknetzes, 450connect, geschlossen. Der Rahmenvertrag beinhaltet die Beschaffung von Funkdienstleistungen im Umfang eines Gesamtvertragsvolumens von insgesamt rund einer halben Milliarde Euro bis zum Jahr 2040. Die Netzgesellschaften von E.ON werden beginnend ab 2023 die Funkdienste für die Krisen- und Betriebskommunikation nutzen können. Damit werden wichtige Teile der kritischen Infrastruktur unabhängig von öffentlichen Fest- oder Mobilfunknetzen, die in bestimmten Situationen, wie zum Beispiel großflächigen Stromausfällen oder anderen Krisen, nicht zur Verfügung stehen. Bis 2040 sollen auf diese Weise mehr als eine Million Smart Meter über die 450 MHz Technologie ausgelesen werden. Zusätzlich bindet E.ON bis Ende 2026 ca. 28.000 digitale Ortsnetzstationen über die 450 MHz Frequenz an. Der Nutzen ist dabei nicht auf Krisensituationen beschränkt: Auch im regulären Betrieb leistet die 450 MHz Technologie als flexibel nutzbarer Kommunikationskanal einen wichtigen Beitrag zur Digitalisierung der deutschen Energielandschaft.

Frederik Giessing, Geschäftsführer 450connect, sagt: „Wir freuen uns sehr über den Abschluss eines Rahmenvertrages mit E.ON als größten Verteilnetzbetreiber in Deutschland. Das hochverfügbare und sichere 450 MHz Funknetz für Betreiber kritischer Infrastrukturen ist dabei eine Gemeinschaftsaufgabe. Wichtige Voraussetzungen hierfür hatte 450connect in Kooperation mit regionalen Energieversorgern seit 2016 geschaffen. Der neue Rahmenvertrag mit E.ON als Kunde markiert einen wichtigen Meilenstein beim flächendeckenden Ausbau und der bundesweiten Versorgung mit ausfallsicheren Funkdiensten, der bis 2025 abgeschlossen sein wird.“

Thomas König, im E.ON-Vorstand verantwortlich für Energienetze, betont die Bedeutung der kritischen Netzinfrastruktur: „Als größter Verteilnetzbetreiber übernehmen wir für die Versorgungssicherheit in Deutschland eine besondere Verantwortung. Mit der geplanten, deutschlandweiten Nutzung der 450 MHz Funkdienste schaffen wir sowohl die Voraussetzungen für eine noch resilientere Krisenkommunikation als auch für die weitere Digitalisierung der Stromnetze. Jetzt ist auch der Regulator gefragt: Um die konsequente Nutzung der 450 MHz-Technologie in der gesamten Energiebranche zu fördern, brauchen die Verteilnetzbetreiber eine zeitnahe regulatorische Anerkennung der Kosten.“

Da der aktuelle regulatorische Rahmen ausschließlich auf historischen Kosten basiert, werden die operativen Ausgaben der Energieunternehmen zur Nutzung des 450 MHz Netzes erst in der übernächsten Regulierungsperiode ab 2029 vergütet. Da die laufenden Kosten allerdings bereits ab 2023 anfallen, kann der entstandene Verzug den Rollout der 450 MHz-Technologie branchenweit hemmen.

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