Freitag , 4 Oktober 2024

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6G Mobilfunk soll die medizinische Versorgung verbessern

Ob Hausärztemangel im ländlichen Raum oder fehlendes Pflegepersonal in der Klinik – das Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen. Zu lange Liegezeiten von Patienten in den Krankenhäusern, die medizinisches Personal binden, verschärfen den Fachkräftemangel zusätzlich und gefährden die Patientenversorgung. Digitalisierung, neue Technologien und Vernetzung sollen dieser Entwicklung entgegenwirken, indem sie die klinische Zusammenarbeit verbessern. Dafür werden nun die Weichen gestellt: Heute erfolgte an der Leipziger Universitätsmedizin der Startschuss für das Forschungsprojekt „6G Health“, in dessen Rahmen 19 renommierte Partner gemeinsam Grundlagen und Anforderungen für 6G-basierte medizinische Anwendungen erarbeiten werden. Die Forschungsergebnisse sollen dann in den internationalen Standardisierungs- und Zulassungsprozess für den Mobilfunkstandard 6G einfließen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das auf drei Jahre ausgelegte Verbundprojekt mit rund 10 Millionen Euro.

Schon heute schafft das 5G-Netz für die Patientenversorgung auf dem Land und in Kliniken neue Möglichkeiten: Im ländlichen Raum verbessert die videobasierte Online-Sprechstunde den Zugang zu Ärzten. Smarte Diagnostikgeräte wie der mobile Ultraschall übertragen in Echtzeit hochauflösende Bilder auf das Smartphone eines Arztes auf einer anderen Station, der so eine erste schnelle und präzise Diagnose stellen kann. Auf dem Gelände des Uni-Klinikums Düsseldorf wird der Transport von Medikamenten durch autonom agierende Drohnen getestet. Auch an der plastischen Darstellung von Befunden mittels “Augmented Reality”-Technologie (AR) wird gearbeitet.

Noch mehr Möglichkeiten für die medizinische Versorgung durch 6G

Im Hinblick auf 6G werden die beteiligten Partner gemeinschaftlich analysieren, über welche Leistungsmerkmale die nächste Mobilfunkgeneration verfügen muss, um bestmöglich für die Herausforderungen der medizinischen Versorgung aufgestellt zu sein. Denn die Entwicklung von 6G steht noch ganz am Anfang – erste Netze auf Basis der sechsten Mobilfunkgeneration wird es in Europa wohl erst ab 2030 geben. Sicher ist: Das Mobilfunknetz der 6. Generation wird gegenüber 5G einen Zuwachs an Geschwindigkeit, Kapazität und Zuverlässigkeit bieten. Aber 6G wird erstmals mehr als nur ein Funknetz sein: Die neue Mobilfunktechnologie kombiniert Sensorik, Mobilfunk und Rechenleistung, um virtuelle Welten und reale Wirklichkeit tatsächlich miteinander zu verweben. Künstliche Intelligenz in der Netztechnik und mehr Energieeffizienz sind weitere Merkmale, die in den 6G-Standard einfließen sollen. Zudem sollen die Kommunikation und Interaktion zwischen Mensch und Maschine möglichst schnell werden, damit zum Beispiel am Körper getragene Stützstrukturen (Exoskelette) Patienten beim Laufen oder Pflegekräfte beim Schieben von Betten unterstützen. Dazu sind besonders niedrige Latenzen erforderlich.

6G Health – Forschung in drei Innovationsfeldern

Aus medizinischer Perspektive werden im Rahmen von „6G Health“ Anwendungen aus drei Innovationsfeldern bearbeitet: Im Fokus steht einerseits die Erfassung von Biosignalen direkt am Patienten und die anschließende Übertragung und Verarbeitung dieser Daten direkt vor Ort. Dadurch soll die klinische Zusammenarbeit verbessert werden, um die Gesundheitsversorgung der Patienten auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sicherzustellen. Dafür müssen Möglichkeiten geschaffen werden, um Blutdruck, Körpertemperatur, Atemfrequenz und andere Vitaldaten von Patienten verlässlich aus der Ferne in Echtzeit beobachten zu können. Im zweiten Forschungsfeld stehen die Behandelnden im Mittelpunkt. Ärzte und Pflegekräfte sollen zukünftig mittels erweiterter Netzfunktionalitäten von neuen Formen der Zusammenarbeit profitieren – zum Beispiel durch Anwendungen aus dem Umfeld der erweiterten Realität (AR) oder Telemedizin. Ärzte könnten sich so beispielsweise vor Operationen dreidimensionale Darstellungen der Organe zur Vorbereitung ansehen oder bei chirurgischen Eingriffen Spezialisten dazu holen, die an einem anderen Ort praktizieren. Im dritten Forschungsfeld geht es um die Vernetzung medizinischer Geräte und die Kommunikationsinfrastruktur für das zukünftige smarte Krankenhaus.

6G Forschungszentrum in Dresden

Vodafone leitet das für die medizinische Versorgung in der Zukunft wichtige Projekte 6G-Health von Dresden aus. Das Vodafone Tech Innovation Center Dresden ist ein globales Center für Innovation und Co-Creation mit anderen Top Tech-Firmen, Hochschulen und Forschungsinstituten. In Dresden arbeitet Vodafone an Technologien wie 5G, 6G, Augmented Reality, künstlicher Intelligenz, Datenanalyse und Security by Design, um neue Produkte und Innovationen für Gesundheit, Produktion, Transport, Automobil, Landwirtschaft und viele weitere Industrien zu entwickeln.

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