Der bereits angeschlagene katholische Weltbild-Verlag hat die Insolvenz beantragt. Augenscheinlich fehlten die liquiden Mittel für eine Sanierung des Unternehmens. Die Weltbild-Gruppe gehört zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen sowie der Soldatenseelsorge Berlin.
Allerdings soll unter anderem das mit dem Buchhändler Hugendubel betriebene Filialgeschäft nicht von der Insolvenz betroffen sein. Auch die Geschäftszweige in der Schweiz und Österreich wie auch der Online-Marktplatz Bücher.de sind vorerst nicht betroffen.
Insgesamt soll der Weltbild-Verlag über 6000 Mitarbeiter beschäftigen, davon sind rund 50 Prozent bei dem Tochter Unternehmen DBH Buch Handels GmbH & Co.KG angestellt. Wie bereits erwähnt wird der klassische Buchhandel in Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen mit dem Bundhändler Hugendubel betrieben. Die Mitarbeiter DBH Buch Handels GmbH & Co.KG dürften vorerst nicht betroffen sein, allerdings ist zum jetzigen Stand nicht klar, wie viele Mitarbeiter von der Insolvenz tatsächlich betroffen sind.
Weltbild: Der Betrieb läuft vorerst weiter.
Der Betrieb aller Geschäfte soll vorerst weiter laufen – genauere Angaben machte das Unternehmen weder zu der Anzahl der Mitarbeiter noch zu möglichen weiteren Plänen. Zunächst müsste sich ein Insolvenzverwalter ein detailliertes Bild über die Lage des Unternehmens gemacht werden, bevor genaue Auskünfte an die Presse gegeben werden könnten. Der Insolvenzverwalter soll der Wirtschaftsprüfer Arndt Geiwitz, laut Focus Online werden. Dessen Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner ist bereits durch die Schlecker Insolvenz bekannt geworden.
Eine Prognose hinsichtlich möglicher Sanierungskonzepte liegt seitens der Insolvenzverwaltung nicht vor. Aktuell sei es noch zu früh um hier eine Prognose abzugeben, allerdings seien die Parteien bereits im Unternehmen unterwegs, um erste Eindrücke über die Gegebenheiten zu gewinnen.
Zumindest die Politik sichert den betroffenen Mitarbeitern eine Unterstützung zu. So teilte Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) mit, dass sofern sich wirksame Möglichkeiten eröffnen, werde man Unterstützung bereitstellen. Niemand der 2.200 Mitarbeiter, die allein in Augsburg betroffen sind, werden im Regen stehen gelassen.
Weltbild: Probleme mit Umsatzrückgang
Als Grund für die Schwierigkeiten wird ein starker Umsatzrückgang in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2013/2014 genannt. Dadurch hat sich auch der Finanzierungsbedarf für die geplante Sanierung des Unternehmens verdoppelt, allerdings steht das notwendige Kapital nicht mehr zur Verfügung.
Weltbild hoffte unter anderem darauf, seitens der katholischen Kirche eine Finanzspritze zu erhalten, um das Unternehmen langfristig wieder auf Kurs zu bringen. In den kommenden 36 Monaten würden zusätzlich über 150 Millionen Euro benötigt, um das Sanierungsziel zu erreichen. Auch die Schuldenlast sei aktuell erdrückend.
Zunächst muss erst mal abgewartet werden, welches Urteil die Insolvenzverwalter über die wirtschaftliche Situation fällen, bevor Pläne für ein Sanierungskonzept geschmiedet werden.