Die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur) hat die Ausschreibung für das zukunftsweisende Forschungsprogramm „Forensische Digitalisate“ veröffentlicht. Ziel ist die Entwicklung eines universellen Datenformats, das analoge und digitale Spuren vereint, sowie die Erforschung neuer Methoden zur automatisierten Spurenkorrelation. Ab sofort können sich Konsortien am Vergabeverfahren beteiligen, um die Forensik der Zukunft mitzugestalten.
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Das Programm adressiert eine Kernherausforderung moderner Ermittlungsarbeit: die effiziente Verknüpfung isolierter Spuren, etwa aus Telekommunikationsüberwachung oder Smartphone-Forensik. Neue Verfahren sollen Metadaten wie Zeitstempel oder Ortsdaten von nicht untersuchten Geräten prognostizieren, selbst wenn diese durch Sicherheitsmaßnahmen schwer zugänglich oder manipuliert sind. Zudem wird die Rekonstruktion kriminalistisch relevanter Hinweise angestrebt, etwa durch die Kombination eines analogen Schuhabdrucks mit digitalen Videoaufzeichnungen zur Erstellung eines Gangbildes.
Das Forschungsprogramm richtet sich an Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) und zielt auf eine robuste Beweismittelsicherung ab, die Manipulationsvorwürfen standhält und die Spurenerhebung effizienter gestaltet. Es verbindet klassische forensische Sorgfalt mit modernen Technologien.
Das zweistufige Programm, ausgestaltet als Pre-Commercial Procurement (PCP), beginnt mit der Entwicklung eines interoperablen Digitalisat-Formats. Im zweiten Schritt werden Verfahren zur Neuberechnung und Validierung von Informationen erprobt, wobei auf transparente, nicht ausschließlich KI-basierte Methoden Wert gelegt wird. Klassische Entscheidungsbäume, statistische Ansätze und algorithmische Verfahren werden systematisch verglichen, um ihre forensische Eignung zu prüfen.
„Das Programm legt den Grundstein für eine Forensik, die analoge und digitale Spuren robust, nachvollziehbar und gerichtsfest vereint“, betont Til Weißflog, Programmleiter bei der Cyberagentur. „Ohne gemeinsame Standards und überprüfbare Techniken bleiben Ermittlungen anfällig für Fehler und Manipulation.“
Interessierte Bewerber können sich ab dem 20. Mai 2025 am Vergabeverfahren beteiligen. Der Wettbewerb läuft über vier Jahre. Die Ausschreibung ist im Supplement zum Amtsblatt der EU unter der Nummer TED 322624-2025 veröffentlicht. Bewerbungsfrist ist der 2. Juli 2025, 11:00 Uhr.