Donnerstag , 25 April 2024

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Flächendeckendes gratis-WLAN in ganz Düsseldorf
Flächendeckendes gratis-WLAN in ganz Düsseldorf (© ra2 studio - Fotolia.com)

Open Lab „i14y“ zur Open RAN Entwicklung gegründet

Die Digitalisierung erfordert immer flexiblere und leistungsfähigere Netze, während die Disaggregation mehr Agilität, Innovation und Alternativen für alle Marktteilnehmer verspricht. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert das i14y-Lab mit 17 Mio. € und unterstützt damit das Ziel, die „Time-to-Market“ für disaggregierte Netzlösungen zu beschleunigen. Das Lab wird für den Aufbau eines Ökosystems aus Herstellern solcher Lösungen in Deutschland bzw. Europa von zentraler Bedeutung sein. Die im i14y-Lab durchgeführten Tests und Integrationen sind für die Entwicklung von Kooperationen und der für diesen offenen, disaggregierten Ansatz erforderlichen Standards von entscheidender Relevanz.

Bundesverkehrsminister Scheuer: „Wir starten einen Innovations-Inkubator, ‚Made in Germany‘! Das von uns geförderte Open RAN Lab ist eine offene Plattform, die Vernetzung von Marktakteuren ermöglicht und technische Entwicklung beschleunigt. Alle interessierten Marktteilnehmer haben Zugang und können dort übergreifend zusammenarbeiten und voneinander lernen – egal ob Netzbetreiber, Netzwerklieferanten, oder neue Akteure wie Startups oder KMUs. In der Open Lab-Umgebung können sie forschen, ausprobieren, validieren und neue, innovative Produkte und Geschäftsmodelle entwickeln. Damit stärken wir den Industrie- und Technologiestandort Deutschland und machen unsere Kommunikationstechnologie fit für die Zukunft.“

Das sog. Open Lab wird unter der Leitung der Deutschen Telekom von einem Konsortium aus Partnern betrieben, das die Mittel des BMVI mit eigenen Investitionen weiter aufstockt. Das gesamte Investitionsvolumen wird sich in den nächsten drei Jahren auf knapp 34 Mio. € belaufen. Zu dem Konsortium gehören BISDN, Capgemini Engineering, Deutsche Telekom, EANTC, Fraunhofer HHI, highstreet technologies, Nokia, Rohde & Schwarz, Telefónica Deutschland, TU Berlin und Vodafone Deutschland.

Tatkräftige Unterstützung erhält das Labor durch die enge Zusammenarbeit mit OCP (Open Compute Project), ONF (Open Networking Foundation), ONAP (Open Network Automation Platform), der O-RAN Alliance und dem TIP (Telecom Infra Project). Partner und Unterstützer bilden zusammen das Benutzerforum, das für andere interessierte, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die an Anwendungen sowie an Ausrüstung und Entwicklung arbeiten, offen ist. Das Open Lab ist speziell auf die Zusammenarbeit innerhalb der breiteren Telco Community ausgerichtet. Das i14y-Lab in Berlin wird der zentrale Standort und Knotenpunkt für Außenstellen wie Düsseldorf und München sein.

Zu Beginn liegt der Fokus auf der Entwicklung von Open RAN, einem neuen Ansatz für den Aufbau von Funkzugangsnetzen durch die Trennung von Hardware und Software unter Einsatz offener Schnittstellen. Ein offenes, flexibles und programmierbares Funkzugangsnetz (Radio Access Network, RAN) als Teil der Netz-Disaggregation ermöglicht die Einführung vieler neuer Funktionen für 5G-Netze. Es treibt Innovationen durch die Einführung modernster Funktionen verschiedener Hersteller und neuer Marktteilnehmer voran, darunter Algorithmen für künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML), mit denen sich das Netz automatisch optimieren lässt. Offene und standardisierte Schnittstellen (APIs) gewährleisten ein robustes und aktives Telekommunikations-Ökosystem, das wiederum die Entwicklung neuer Anwendungen mit starker Netzleistung und hoher Sicherheit antreibt. Ein aktueller Bericht von Research Nester prognostiziert für O-RAN für das Jahr 2028 einen Marktanteil von 21 Mrd. US-$ [Quelle: https://www.researchnester.com/reports/open-radio-access-network-market/2781].

Zu den Kernaufgaben des Labors werden Interoperabilitäts- und Integrationstests gehören. Eine effektive Netz-Disaggregation setzt offene Standards voraus, die Interoperabilität von Komponenten unterschiedlicher Hersteller ermöglichen. Das Labor bietet die notwendige Infrastruktur für die Durchführung von Integrationstests und liefert Erkenntnisse darüber, was für die Integration von disaggregierten Komponenten und deren künftigen Einsatz erforderlich ist. Das Ziel dabei ist, eine Testumgebung für Integrations- und Leistungstests von Ende zu Ende zu schaffen und schließlich eine Zertifizierung über die Marktreife zu vergeben.

Auf dem Innovation Campus in der Winterfeldtstraße bietet das Open Lab der breiteren daran arbeitenden Community die Infrastruktur und Unterstützung, um die offenen, disaggregierten Netz-Komponenten der Zukunft zu testen und integrieren. Die Zahl im Namen des i14y-Labs steht für die Anzahl der Buchstaben, die zwischen dem „i“ und dem „y“ des Wortes „interoperability“ (Interoperabilität) ausgelassen wurden.

Diese Tests zur Interoperabilität und Integrationsfähigkeit können in Form von herstellerübergreifenden Veranstaltungen wie dem „Plugfest“ stattfinden, die beispielsweise von der O-RAN Alliance und dem Telecom Infra Project organisiert werden. Solche Events sind in der frühen Phase der Technologieentwicklung die beste Methode, um Hersteller erstmals zusammenzubringen und ihnen die größtmögliche Interaktionsfreiheit zu gewähren.

Um den sich verändernden Anforderungen zwischen Erstintegration und Ende zu Ende Tests gerecht zu werden und gleichzeitig weitere Komponenten hinzufügen zu können, wurde das i14y-Lab mit einer zukunftssicheren, modularen und daher flexibel erweiterbaren Struktur konzipiert. Diese serviceorientierte Architektur – basierend auf der Idee eines „Lab-as-a-Service“ (LaaS) – wird die Ressourcen des Open Lab als API (Application Programming Interface) bereitstellen. Auf diese Weise werden auch die von den Konsortialpartnern Telefónica und Nokia betriebenen Außenstellen des Labors einbezogen und vernetzt. Dies wiederum schafft eine offene Ende-zu-Ende-Testumgebung, die zur Umsetzung von möglichst vielen Funktionen im Netz der Zukunft mithilfe von Komponenten aus offenen Ökosystemen erforderlich ist.

Abseits vom Testbetrieb besteht im Hinblick auf die zunehmende Komplexität von Multivendor-Systemen weiterer Forschungsbedarf. Mit dem i14y-Lab werden die technischen Grundlagen für die Entwicklung marktreifer Ende-zu-Ende-Lösungen geschaffen. Die Konsortialpartner TU Berlin und Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut werden in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag leisten.

Das i14y-Lab ist von herausragender Bedeutung für die schnelle Entwicklung eines deutschen und europäischen Ökosystems aus Anbietern für Systemkomponenten, Softwarelieferanten und Systemintegratoren. Es entspricht damit den Ausführungen der Open RAN-Absichtserklärung, die im Januar 2021 von den größten europäischen Anbietern unterzeichnet worden ist. Damit soll die synergetische Wechselwirkung zwischen Industrie und Forschung im Allgemeinen und die gemeinsame Entwicklung und Innovation zum Zwecke der Weiterentwicklung von Open RAN und der disaggregierten Netztechnologien gefördert werden. Im Zentrum des Open Labs stehen daher Zusammenarbeit und Offenheit – Letzteres auch hinsichtlich der Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Beides sind entscheidende Aspekte für den Aufbau eines neuen Ökosystems aus disaggregierten Netzlösungen.

Quelle

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